Aus dem Nichts
- cmibonn
- vor 2 Tagen
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„Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.“ (1Mo 1,2)
In der Schöpfungsgeschichte lesen wir, wie der Geist Gottes über dem Nichts, der Finsternis und Tiefe, dem „Tohuwabohu“
wie es im Hebräischen heißt und was Luther „wüst und leer“ übersetzte, schwebte. Es ist der Geist Gottes, der über allem
Chaos brütet. Deutlich spüren wir, es ist nicht mehr unsere intellektuelle Leistung, unser Problembewusstsein, welches im
Stande dazu ist, Veränderung zu bewirken. Sondern Gott ist es, der Neues von einem Ort des Nichts, der Leere und Dunkelheit
wirkt. Im Römerbrief 4,17 lesen wir, dass „er dem ruft, was nicht ist, als sei es!“ Alle tiefgreifenden Veränderungen, neue
Gedanken und Wege, kommen scheinbar aus dem „Nichts“. Der Geist Gottes bringt sie hervor und lässt sie in Herzen fallen.
Unsere Perspektive auf Deutschland ist oft von einer inneren Härte geprägt. Kein Wunder, sind wir doch über den Zustand
unseres Landes enttäuscht und nehmen unser Land folglich auch als hart, unbeweglich und festgefahren wahr. Ungewollt ver-
stärken wir diesen Zustand damit. Wir erschaffen das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Was würde passieren, wenn
wir Festlegungen loslassen und neuen Gedanken Raum geben würden? Das wäre ein neuer schöpferischer Akt! Der Heilige
Geist lädt uns ein, mit ihm zusammen über unser Land zu brüten. Wie machen wir das am besten?
• Indem wir nicht mehr „von außen“ auf unser Land schauen, sondern uns ganz in Verbundenheit mit diesem begreifen.
Dabei erkennen wir auch, dass wir Zustand und Chaos unseres Landes mit verursacht haben. All das, was in der Welt
problematisch ist, haben wir in gewisser Weise mit erschaffen. Wir können uns da nicht komplett rausziehen.
• Indem wir beginnen, uns in Dunkelheit (Leere, Nichts, der Unvorhersehbarkeit, dem Ungewissen) wohlzufühlen, können
wir aus dem Licht, was Gott dort hineinruft, heraus Neues erschaffen (1Mo 1,3). Ist Gott vielleicht gerade besser in der
Dunkelheit zu finden als im Licht unserer (alten) Vorstellungen? Wir wollen uns noch mehr auf Tiefe und Stille einlassen,
auf das Unbekannte, auf das, was „wüst und leer“ erscheint, um dann mit dem Heiligen Geist zusammen Neues auf einer
höheren Ebene (Frequenz) zur Geburt zu bringen.
• Wir sind es so gewohnt, von einem erwarteten Endergebnis gemäß unserer Vorstellung aus zu denken und die gegenwär-
tige Lage mit diesen Vorstellungen abzugleichen… und finden dabei nicht vor, was wir erwartet haben. Gott wirkt etwas
Neues! Lasst uns vielmehr beginnen, den Prozess zu lieben, der von Schwäche, Ehrlichkeit, Authentizität, Nichtwissen, sich
verletzlich zeigen etc. geprägt ist. Unsere Schwäche führt uns in die Zukunft.
• Und lasst uns das Bewerten und Urteilen über die gegenwärtige Dunkelheit zur Seite legen, um mit Gott in die Tiefe zu
gehen – in ein unerschütterliches Vertrauen. Alles Tun des Feindes muss Gott am Ende immer in die Hände spielen.
Für den Heiligen Geist ist nichts festgefahren. Er schwebt über das, was ungeordnet scheint, um im nächsten Moment daraus
neues Leben zu schaffen! Was braucht Gott, um etwas Neues zu machen? Unser Nichts, unsere Leere! Können wir vertrauen,
dass der Heilige Geist unser Chaos im Griff hat und dabei ist, Neues zu schaffen?
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