Befreit aus der Gefangenschaft einer alten Logik
- cmibonn
- vor 2 Tagen
- 2 Min. Lesezeit

Wir leben in einer Zeit ohne Referenzpunkte, d.h. wir finden in der Vergangenheit nicht den Weg, den wir einschlagen müssen,
um in die Zukunft zu kommen. Wir können es also niemanden richtig nachmachen. Noch sind wir häufig gefangen in Gedan-
kenschleifen alter Vorstellungen, die aber nicht mehr die neue Wirklichkeit widerspiegeln, die wir brauchen, um vorwärtszu-
kommen. Unser Denken ist noch geprägt von der Logik der zurückliegenden Zeit mit ihrem Ringen um einen Platz in der Welt,
um Anerkennung, der Zwiespältigkeit von Selbstbewusstsein und Unsicherheit, die oft Hand in Hand gehen, von der Suche
nach Lösungen durch die Politik und im technischen Fortschritt sowie der tief verankerten Vorstellung von Trennung – von
Gott, von anderen/uns selbst und der Schöpfung. Und so suchen wir in immer gleichen Kreisläufen dieser Logik nach Ausgängen
und Lösungen für die Zukunft. Doch wir werden keine Lösungen mehr auf dieser Ebene finden. Wir wiederholen alte Hand-
lungsmuster und denken, dass so etwas Neues entsteht. Die so gefundenen Lösungen bleiben aber immer Teil des Problems,
denn sie kommen aus der alten Quelle.
„Streng dich an!“, ruft es in unserem Inneren. „Nicht hoch genug! Nicht weit genug!“ Und nicht selten denken wir, darin Gottes
Stimme wahrzunehmen. „Laufe, und komme nie bei dir an!“ Umgeben von Lärm, der uns auffordert, hierhin und dorthin zu
schauen und sich abzulenken. Unser Bewusstsein sehnt sich vielmehr nach einem Erwachen für unser wirkliches Sein, Wirken
und Leben in Gott (Apg 17,28). Lange genug haben wir nur von den Brotkrumen vom Tisch des Vaters gegessen. Lange genug
hat die Vorstellung von Mangel unseren Blick für Gottes Gedanken der Weisheit und Fülle verstellt. Jetzt ist die Zeit, „das
kindliche abzutun … um von Angesicht zu Angesicht Gott zu erkennen und von ihm erkannt zu werden.“ (1Kor 13,11-12)
„Komm, hier herauf und lebe im Bewusstsein einer neuen Welt!“ (Off 4,1) Gottes Stimme ist voll von Erfrischung und Erneue-
rung. Sie setzt Gedanken frei, die zuvor noch nie gedacht wurden. Sein Angesicht ist das Tor (heraus aus der alten Logik unserer
Zeit) zu einer neuen Fülle von Weisheit, die nicht von dieser, aber für diese Welt ist.
Wenn Jesus in unseren Verstand, unser Bewusstsein kommt, dann macht er unser Denken zuallererst zu einem Ort der Ruhe
und der Schöpferkraft. Wenn wir uns des Christus in uns bewusstwerden, änderte sich gleichzeitig völlig unser Verständnis von
uns selbst. Wir verschwenden so viel Zeit damit, außerhalb von seinem Reich, außerhalb von ihm zu denken und zu leben,
außerhalb eines Bewusstseins unserer Verbundenheit mit ihm! Lasst uns nicht mehr mit den Waffen einer vergangenen Zeit
kämpfen, sondern Gott ganz neu vertrauen. In diese Ruhe und diesem Vertrauen liegt ein neuer Weg.
Was ist die Lösung? Heraus aus dem Bemühen, dem Denken in nicht endenden Kreisläufen der Vergangenheit. Wo ist der
Ausgang? In unserem Inneren – im Einssein mit Gott. In einer neuen Weisheit, die wir in Verbundenheit finden. Gott wird uns
Geheimnisse offenbaren und neue Pfade lehren.
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